Geschichte Pfarrkirche

Die Geschichte der Pfarre Gerersdorf

 

Der heutige Pfarrbereich gehörte ursprünglich zur Pfarre St.Pölten. In einer Urkunde aus dem Jahr 1248 werden alle Kirchen aufgezählt, die dem dortigen Augustiner-Chorherrenstift unterstellt waren, wobei Gerersdorf nicht aufscheint. In einer Melker Urkunde von 1314 wird Matzersdorf als in Gerersdorfer Pfarre gelegen bezeichnet. Das bedeutet nach dem damaligen Sprachgebrauch, dass es eine Kirche mit dazugehörigem Sprengel gab, nicht aber, dass es kirchenrechtlich bereits eine Pfarre war.

 

Die Erbauung der Kirche dürfte nach dem Befund des Mauerwerkes um 1280 geschehen sein. Sie blieb zunächst Filialkirche von St.Pölten, wofür 1372 erstmals ein „Michael“ als Kaplan bezeichnet wird.

 

1431 gestattete Bischof Leonhard von Passau in Gerersdorf einen Friedhof zu errichten, in welchem mit Bewilligung der Propstes von St.Pölten jene begraben werden konnten, die in der Kapelle gewöhnlich dem Gottesdienst beiwohnten.

 

Bereits aus dem Jahre 1438 liegt eine Liste dieser Ortschaften vor:

Aksdorf (Eggsdorf), Stanglsdorf (Stainingsdorf), Metzleinsdorf (Matzersdorf), Volderndorf (Völlerndorf), Leupoltsdorf (Loipersdorf), Salhendorf (Salau), Utendorf, Weintendorf, Prunsendorf (Prinzersdorf), Hetzlesdorf, Distelburg, Friesing, Gegerhof (Jägerhöf), Grillenhof, Czuhofen (Hofing). Damit sind alle Ortschaften aufgezählt, aus denen auch heute noch die Pfarre besteht.

 

So eigentliche Pfarre wurde Gerersdorf 1434, wo erstmals von einer Kirchenrechnung in Gerersdorf die Rede ist. Aus dieser Zeit dürfte auch der neuneckige Taufstein stammen. Damit hatte Gerersdorf das Tauf- und Begräbnisrecht und war damit richtige Pfarre, deren Lehensherr dier Propst von St.Pölten war.

 

Durch die Türkeneinfälle von 1529 und 1532 und dem Beginn der lutherischen Lehre kam es zu einem Mangel an katholischen Priestern. Seit dieser Zeit wurde Gerersdorf nicht mehr ständig besetzt. Vielmehr galt der Stiftsdechant als Pfarrer von Gerersdorf.

Im 18. Jahrhundert stieg wieder die Zahl der Pfarren an. Für Gerersdorf wurde um 1777 eine Erhebung gemacht, wie weit die Ortschaften von St.Pölten entfernt liegen. Dazu wurde eine Häuserliste erstellt, welche die älteste geschlossene Besitzerliste der Pfarre bringt.

 

Als Ergebnis der Untersuchungen wurde 1781 die Pfarre neu errichtet und zwar als eine dem Stift St.Pölten inkorporierte Pfarre. Doch die Ereignisse überstürzten sich. 1784 wurde das Stift St.Pölten aufgehoben und 1785 die Diözese St.Pölten errichtet. Die Pfarre Gerersdorf wurde damit Weltpriesterpfarre unter dem Patronat des Religionsfondsgutes St.Pölten, das bis 1939 aufrecht blieb.

 

Für die Pfarrgeschichte einschneidend war das Jahr 1966. Damals wurde die neu errichtete Kirche in Prinzersdorf geweiht. Der Sitz der Pfarre wurde nach Prinzersdorf verlegt und der Name der Pfarre in „Gerersdorf-Prinzersdorf“ umgewandelt. Seither handelt es sich faktisch um eine Doppelpfarre, zu der neben Prinzersdorf auch Uttendorf gehört, während die anderen Ortschaften ihren Friedhof in Gerersdorf haben. Die Kirche ist dem hl Johannes dem Täufer geweiht

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